Autor*in: Herr Ulbricht

group

infoDies ist eine Archivseite. Hier werden alle Beiträge der*des Autor*in*s Herr Ulbricht angezeigt.

Suche in dieser Archivseite

search

Suchergebnisse

Ihre Suche im Archiv der*des Autor*in*s Herr Ulbricht ergab 67 Treffer.

  • „Hola, me llamo Io. Mi nombre es una palabra kichwa qué significa hormiga en castellano.“ So begrüßte uns unser indianischer Führer vom Volk der Kichwa zu unserer ersten Dschungelexkursion „Ich heiße Io. Mein Name ist ein Wort in Kichwa und bedeutet Ameise.“

    Endlich war es so weit: Keine langen Fahrten mehr, nur noch der Urwald mit seinen unendlichen Weiten. So erwachten wir vor Aufregung an diesem Tag schon sehr früh und starteten von unserer Unterkunft, dem Haus von Christine von Steiger, der schweizer Präsidentin von Selva viva, zur Expedition. In einem Boot, die hier als Busse bzw. als Taxis funktionieren, da es hier keine Staßen und Autos gibt, ging es zur Liana Lodge und von dort direkt in den Urwald. Zu Beginn der Expedition, bekamen wir echte Urwald-Kriegsbemalungen aus dem natürlichen Farbstoff einer Pflanze mit roten Früchten ( der Achote). Damit waren wir bereit für den Urwald. Mit einer Machete bewaffnet ging Io voran und wir folgten in Gummistiefeln. Nun ging es durch knöchelteifen Schlamm, fast knietiefe Bäche und schier undurchdringliches Dickicht. Io zeigte uns handtellergroße Spinnen, Schmetterlinge – die bei ausgebreiteten Flügeln einem Uhu-Kopf gleichen, Palmen – die wandern können, Früchte mit denen sich die Affen kämmen und viele weitere interessante Pflanzen und Tiere. Wir kletterten wie Tarzan an Lianen rauf und runter und probierten „echtes“ Drachenblut, welches bei vielerlei Erkrankungen und Verwundungen als Medizin hilft, aber den Mund so stark austrocknet, dass Henriette dachte Holz im Mund zu haben. Nach 2,5 Stunden erreichten wir wieder das Ufer des Rio Arajuno, einem Nebenfluss des Rio Napo.

    Aber damit war der interessante Tag noch nicht beendet.

    Glückliche bzw. unglückliche Pärchen im Urwald

    Nach unserer gelungenen Urwaldexpedition ging es sofort los zur AmaZOOnico Tierauffangstation.

    Das AmaZOOnico ist ein Zufluchtsort für Regenwaldtiere jeglicher Art, welche nicht artgerecht gehalten bzw. behandelt wurden. Wir lernten die zum Teil sehr traurigen Geschichten der einzelnen Tiere kennen. Wie zum Beispiel die Geschichte eines kleinen Kaimans, welcher in einer Hotellobby als Touristenattraktion missbraucht wurde. Wir sahen eine Schildkröte, deren Panzer durchbohrt wurde, um sie anzubinden, Papageien, denen die Flügel gebrochen wurden, damit sie nicht wegfliegen (und das aus Liebe!!?!!) und vieles mehr. Auch gab es ein Papageienpärchen aus zwei unterschiedlichen Arten, die aus diesem Grund von den anderen Papageien attakiert wurden und so in ein extra Gehege gesteckt werden mussten. Außerdem gab es eine Killeraffenfamilie, wo der Vater der Familie andere kleine Äffchen gerne meuchelte´aber seine Familie sehr liebevoll behandelt, sodass das Jungendamt (noch) nicht anrücken musste. Unter Anderem kamen wir auch am Ozelottgehege vorbei. Ozelotts sind eigentlich kleine leopardenähnliche Tierchen, welche ziemlich niedlich aussehen, solang man sie aus der Ferne beobachtet. Dies wollte so mancher nicht beachten. Jan ging näher an den Käfig heran und wurde somit auch gleich vom Ozelott auserwählt und als sein Besitz markiert. Nach dem „Ja- Wort“ der beiden mussten wir leider wieder zurück zur Liana Lodge, um dort noch einmal die letzten Reste des WLAN`s abzugreifen.

    Der Ausflug zum AmaZOOnico machte uns aber schon etwas betroffen. Max, unser Führer vor Ort, erklärte uns, dass ein Drittel der von Polizei, Zoll, Umweltministerium und aufmerksamer Bevölkerung zum AmaZOOnico gebrachten Tiere wieder ausgewildert werden können. Das zweite Drittel wird für immer im AmaZOOnico verbleiben, da sie nicht mehr auswilderbar sind. Und das letzte Drittel stirbt schon auf dem Weg zum AmaZOOnico, da der Transport in Ecuador häufig für die Tiere sehr strapaziös ist.

  • 16.15 Uhr – Ortszeit Panama City:

    Wir stehen mit dem Flugzeug auf der Landebahn. Der Pilot informiert uns, dass es heute auf dem Flughafen einen längeren Stromausfall gab und somit viele Flüge erst mit Verspätung starten konnten. Nun sind alle Parkpositionen des Flughafens voll und wir müssen warten bis das nächste Flugzeug gestartet ist.

    17.15 Uhr – Ortszeit Panama City:

    Im vollkommen überfüllten Flughafengebäude haben wir uns einen Platz am Geländer einer Terrasse gesichert. Bei 30 Grad und schwülheißer Luft hängen die meisten auf ihren Rucksäcken ab und versuchen eine Mütze Schlaf zu bekommen.

    18.19. Uhr – Ortszeit Panama City:

    Unsere Bordingzeit ist vor 10 Minuten abgelaufen. Unser Weiterflug nach Quito verschwand vor einer halben Stunde von den Anzeigetafeln. Die Lehrer stehen mit vielen anderen gestrandeten Reisenden in der Schlange des „Punto de Información“. Kommen wir heute noch in Quito an?

    18.45 Uhr – Ortszeit Panama City:

    Nun stehen wir am Gate 9. Die Auskunft schickte uns hierher. Doch an der Anzeigetafel steht „Destino: Sao Paolo“ – Abflug nach Sao Paolo. Andere hellhäutige Reisende sprechen uns auf deutsch an, sie wollen ebenfalls nach Quito – kann hier jeder Deutsch? In der Menschentraube stehen auch ein Pilot und seine Crew. Sie wollen wohl auch nach Quito und sind unsere Besatzung des Flugzeugs. Das gibt uns Mut.

    19.10 Uhr – Ortszeit Panama City:

    Mittlerweile ist es dunkel geworden. Die geplante Startzeit ist schon verstrichen. Wir beobachten aus den Fenstern unseres Flugzeugs wie die Gepäckträger genervt von den Gepäckwagen Koffer abladen und auf das Gepäckband in den Rumpf des Flugzeugs werfen. Dabei kontrollieren sie bei jedem Gepäckstück Herkunft und Reiseziel. Einige Koffer werden aussortiert und einige dürfen den Weg in das Flugzeug nehmen. Etwa 10 große Gepäckstücke, die wie unsere mülltütenummantelten Rucksäcke aussehen, bleiben draußen stehen.

    Die Erwachsenen werden unruhig. Herr Ulbricht versucht das Bordpersonal zu überreden, mit ihm aus dem Flugzeug zu steigen und nach unserem Gepäck zu schauen. Gepäckscheine werden betrachtet und uns wird mehr oder weniger überzeugend versichert, dass unser Gepäck im Rumpf ist. Man ist nicht bereit jemanden rauszulassen.

    22.00 Uhr – Ortszeit Quito:

    Seit 10 min kreisen vor unseren Augen unzählige Koffer unseres Fluges auf dem Gepäckband des quitener Flughafens. Unsere Rücksäcke sind nicht dabei.

    Plötzlich entdeckt Frau Hähner hinter uns auf einem anderen Gepäckband unsere Rucksäcke. Da sie von außen eher Müllsäcken ähneln, wurden sie als Sondergepäck behandelt und nicht mit den anderen Koffern auf das normale Gepäckband gelegt.

    Noch 45 Minuten Fahrt mit einem Taxi-Bus und wir sind an unserem ersten Etappenziel. Die Herberge „Casa Helbling“ in Quito. Sie wird immer wieder zentraler Anlaufpunkt während unserer 3-wöchigen Reise sein. Claus, der Herbergsvater, begrüßt uns. Er kam vor 25 Jahren aus Berlin nach Quito, heiratete seine ecuadorianische Frau und baute mit ihr das Hostel auf.

    So endet unser erster aufregender 31-Stunden-Tag der Reise. Morgen Mittag holt uns Fabián, ein Mitarbeiter von „Selva viva“ ab und bringt uns in den Regenwald.

    Dort werden wir kein Internet haben, so müsst Ihr etwas Geduld bis zu den nächsten Berichten haben.

  • 06.00 Uhr – deutsche Zeit, Flughafen Dresden:

    Wir verpacken unsere trendigen¹ Rucksäcke in Mülltüten, die wohl angeblich vor Transportschäden schützen sollen, und überlassen sie schmerzlicherweise dem Flughafenpersonal. Wann werden wir sie wohl wiedersehen?

    Eine Stunde später immer noch Flughafen Dresden:

    Herr Ulbricht steht in Socken im Kontrollbereich des Flughafens. Die Hose rutscht ihm, da er auch seinen Gürtel aus der Hose zeihen musste. Ein Sicherheitsbeamter tastet ihn wie einen Schwerverbrecher ab. Unsere Eltern stehen mit Tränen in den Augen 20 m von uns entfernt, auf der anderen Seite der Sicherheitskontrolle, nah und für uns doch so unerreichbar. Ist das schon das Ende der Reise oder der Beginn eines Abenteuers … ?

    Nach dem der Fotoapparat der Schule noch auf Sprengstoff untersucht wurde, wurde Herr Ulbricht wieder entlassen. Es konnte weitergehen.

    Auf uns wartete nun eine 20 – stündige Reise:

    Dresden – Frankfurt – Panama City – Quito

    Nach weiteren etlichen Kontrollen und langem Warten auf den Flug und auf die Lehrer, welche durch das Schlürfen ihrer Kaffees total die Zeit vergessen hatten, saßen wir dann endlich im Flugzeug. Schon durch Aufregung auf das was kommen würde, verschluckte Niklas seinen Kaugummi, welchen er eigentlich für den Start vorgesehen hatte, bevor das Flugzeug überhaupt in der Nähe der Startbahn war. Die ersten Flugzeugkopfhörer fielen schon auseinander, während Johann jetzt schon vor Langeweile auf der Schulter seiner Sitznachbarin Selma einschlief.

    -Plothole- 09.00- deutsche Zeit, Flughafen Frankfurt:

    Wir saßen gelangweilt an unserem Gate und rätselten über Namen für unser neues Reisemaskottchen: Burito con Rayas (auch liebevoll Fritz Pferdinand genannt)

    Doch als Johann und Jan verschwanden, um die ersten Fotos mit unserem Maskottchen zu schießen, gerieten wir in Panik, denn als wir uns schon auf den Weg zum Flieger begeben wollten, waren die beiden immer noch nicht in Sicht. Dies führte dazu, dass Henriettes Vater einen halben Nervenzusammenbruch erlitt, loseilte um Jan und Johann wiederzufinden und ebenfalls verschwand. Entgegen aller Erwartungen schafften wir es dann doch noch alle in den vollgestopften Bus, welcher uns zum Flugzeug bringen sollte, aber dann doch nur stundenlang auf dem Flughafengelände seine Kreise zog. Wir vermuteten schon, er würde uns direkt nach Panama fahren wollen. Doch schließlich saßen wir alle guter Dinge im Flugzeug und freuten uns auf die anstehende Reise.

    ¹Zitat: Frau Hähner – Anm. d. Chronisten, u. d. Chronistin.

  • Dass das Wetter zu unserem Vorbereitungswochenende so perfekt sein würde, hätten wir nicht gedacht. Schon Tage vorher waren es immer fast 30°C und als wir nachmittags nach dem Unterricht starteten, gab es auch noch das entsprechende Gewitter. Es war alles so, wie wir es vom Tropischen Regenwald im Geo-Unterricht gelernt haben.

    Es spornte uns nicht gerade an eine Nacht im Freien zu verbringen, aber wir ließen uns nicht abschrecken. Herr Ulbricht ließ einfach alle unter einer großen mitgebrachten Plane antreten und schon ging es los zum Hauptbahnhof.

    Fast trocken angekommen, ging es weiter mit der S-Bahn nach Schmilka. Dort begann der Aufstieg ins Gebirge. 90 Minuten lang hunderte von Treppenstufen bergauf. Wer unter dem Regencape nicht vom Regen nass wurde, war es nun durch den Schweiß. Denn alles musste hochgetragen werden: Essen, Trinken, Ausrüstung, Wasser zum Waschen und sogar ein „K…“-Spaten zur Beseitigung der menschlichen Notdurft. So wird es vielleicht auch im Regenwald sein.

    Nach Durchsteigen der Heiligen Stiege war es dann nicht mehr weit bis zur Boofe. Dort angekommen, stellten wir unsere Sachen unter, richteten das Lager ein und bereiteten das Abendessen vor. Nach dem Essen, saßen wir noch zusammen und redeten über die anstehende Ecuadorreise und schliefen unter dem regenbewölkten Himmel ein.

    Am nächsten Morgen weckten uns leider keine Affen- und Papageienrufe, so wird es dann hoffentlich im Dschungel sein. Nachdem alle wach waren, frühstückten wir, packten zusammen und räumten das Lager. Anschließend stieß Frau Hähner zu uns und wir konnten in voller Stärke zur Trainingswanderung starten. 6 Stunden scheuchten uns die Erwachsenen über, unter und durch den Sandstein. In schwindeligen Höhen an der Ida-Grotte und beim Abstieg durch Rotkehlchenstiege musste so mancher seine Höhenangst besiegen.

    In Schmilka wieder angekommen aßen wir noch einen kleinen Snack, spielten ein paar Runden „Twister“ ohne Hilsmittel – das geht – und fuhren anschließend wieder zurück nach Dresden.

    24 Stunden mit Hitze und Regen in der Wildnis – wir haben überlebt. Ecuador wir kommen.

    Henriette Reichel, Niklas Kaufmann und Ingo Ulbricht

     

  • Der Regenwald im ecuadorianischen Amazonasgebiet wird weiter zerstört. Trotz vieler Bemühungen holzen die Menschen den unglaublich artenreichen und einmaligen Wald weiter ab.
    Deshalb wurde 1993 das Regenwaldschutzprojekt Selva Viva gegründet. Der noch vorhandene Primärwald soll vor der drohenden Abholzung geschützt werden. Darum wurde mit verschiedenen Spenden nicht nur Wald gekauft, sondern es wurde ein umfassendes Projekt aufgebaut. Das Projekt besteht aus folgenden fünf Teilen:

  • Nach Ankunft in Ecuador werden wir gleich in den Schutzwald  von „Selva viva“ im Gebiet von Tena fahren.

    Durch Exkursionen werden wir dort das Ökosystem des tropischen Regenwaldes erforschen.

    Ein wesentlicher Programminhalt ist die aktive Mitwirkung an einer Aufforstungsaktion auf einem neu erworbenen Grundstück der GSR „Selva viva“.

    Weiterhin werden wir die Tierauffang- und Auswilderungsstation „amaZoonico“ und die Urwaldschule „Sacha Yachana Wasi Christina“, die dem Projekt angeschlossen sind, kennenlernen. Über die Kinder der Urwaldschule möchten wir  Kontakt zur indigenen Bevölkerung, der Kichwas, im benachbarten Ort Ahuano aufbauen.

    Wir möchten das  Alltagsleben der  indigenen Bevölkerung kennenlernen, ihre Lebensumstände und Kultur, ihren Schul- und Arbeitstag, miterleben.

    Nach etwa 10 Tagen werden wir in das Hochland der Anden fahren und dort das Leben der Kichwas in Otavalo kennenlernen. In Exkursionen werden wir  die Lebensweise und die ursprünglichen Herstellungsverfahren der traditionellen Web- und Textilwaren kennenlernen.

    Natürlich besuchen wir auch die Hauptstadt Quito. Neben der kolonialen Geschichte der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Altstadt werden wir dort uns das Leben der Bewohner und deren Probleme anschauen.

    Zum Abschluss werden wir noch einige Vulkane, wie den Vulkan Cotopaxi in der Nähe der Hauptstadt und das  Monument „Mitad del Mundo“ auf dem Äquator besuchen. Dort werden wir uns durch Experimente mit den geophysikalischen Besonderheiten der Region auseinandersetzen.

  • Seit vielen Jahren unterstützen wir die Gesellschaft zum Schutz des Regenwalds GSR „Selva viva“ in Ecuador. Nun möchten wir diesen Schutzwald kennenlernen. Wir wollen sehen, wie die Spendengelder unserer Schule eingesetzt wurden und werden.

    Wir möchten die Pflanzen und die Tiere des tropischen Regenwaldes genauer kennenlernen und erleben.

    Uns interessiert, wie die Eingeborenen, die Kichwas, im Regenwald leben.

    Nicht zuletzt werden wir vor Ort selbst mit Hand anlegen und uns an einem Aufforstungsprojekt beteiligen.

    So hoffen, wir hoch motiviert mit neuem Wissen und vielen Ideen aus Ecuador zurückzukehren und durch Vorträge über die Verwendung der jährlichen Spenden der Schulgemeinschaft zu informieren und durch viele andere Aktionen unsere Mitschüler zur Unterstützung des Projektes zu motivieren.