Begabungsförderung

Ansprechpartner am MCG:

  • Herr Lippert

Arbeitsgruppe:

  • Frau Hähner, Schulleiterin
  • Herr Lippert, Fachlehrer MA/GE, Leiter der Arbeitsgruppe
  • Frau Tille, Fachleiterin MA/Naturwissenschaften, Fachlehrerin MA/PH

1. Leitgedanken

„Es ist kein Luxus, große Begabungen zu fördern; es ist ein Luxus, und zwar sträflicher Luxus, dies nicht zu tun.“
Alfred Herrhausen, 1930-1989; Vorstandssprecher der Deutschen Bank

  • Individualisierung von Lernprozessen unterstützt nicht nur das Erkennen und die Förderung Begabter, sondern gleichzeitig Entfaltung vielfältigster Potenziale aller Schüler
  • damit Grundlagen geschaffen zur Umsetzung von Potenzialen in Leistungen
  • im Prozess eingebettet: Entwicklung von Unterrichtsqualität, die sich nach Bedürfnissen der Schüler und den sich ständig verändernden Grundvoraussetzungen, die sie mitbringen, ausrichtet und folglich immer wieder neu anpassen muss
  • vertiefteres Verständnis für die einzelnen Schüler, die Bedingtheit ihrer Lernprozesse, Notwendigkeit zur Gestaltung von lernförderlichem Umfeld, Minimierung von Hemmfaktoren, „gesund lernen“
  • Fördern heißt auch fordern: Damit fordern und fördern wir uns auch selbst, Hauptaugenmerk auf Unterricht gerichtet und die Verknüpfung von Bildungs- und Erziehungszielen
  • engere Zusammenarbeit mit Fachlehrern, Klassenleitern, der Schulleitung und den Eltern, gegenseitige Ergänzung im Informationsaustausch, Vernetzung unseres Wissens ist eine der größten Ressourcen, die wir haben und stärker nutzen sollten
  • es können also alle von dieser Entwicklung profitieren, die als dynamischer Prozess zu sehen ist und somit auf ständiger Veränderung sowie Anpassung beruht, Geduld und Flexibilität fordert

2. Individuelle Förderung zur Erreichung des Bildungs- und Erziehungsziels am MCG

„Im Rahmen der vorgegebenen Lehrpläne und Bildungsstandards, die bindend für alle Schüler sind, schaffen wir möglichst viele Gelegenheiten, der Individualität der Schüler Rechnung zu tragen.“ (aus: Schulprogramm des MCG)

Förderung von Begabungen und Talenten – langjährige Tradition an unserer Schule

vorhandene Möglichkeiten der Förderung am MCG

Individuelle Förderung – Grundsätze aus unserer Sicht

Unterschiede zwischen Kindern bejahen, Heterogenität auch als Chance für Schulentwicklung begreifen.

„Heterogenität und Individualität sind Chancen sowohl für unser Bildungssystem als auch für die Gesellschaft im Allgemeinen, Verschiedenheit der Menschen erhält einer Gemeinschaft letztendlich ihren Reichtum.“
(Homepage des Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung)

Gewisse Potenziale und Begabungen unterschiedlichster Art und Ausprägung weist jeder Mensch auf.

Individuelle Förderung ist pädagogische (Qualitätsentwicklung des Unterrichts), aber auch soziale (Chancengerechtigkeit) und präventive Aufgabe.

Begabungen im Sinne hoher Leistungspotenziale nicht nur im intellektuellen Bereich (sprachlich, mathematisch, technisch usw.), sondern auch im kreativen, sozial-emotionalen (Sozialkompetenz) oder künstlerischen Bereich erkennen und fördern!

„Begabung ist jedenfalls mehr als Intelligenz, da die Denkfähigkeit alleine noch nicht von selbst besondere Leistungen hervorbringt.“

Prof. Dr. Willi Stadelmann

„Begabungen“ und „Leistungen“ sind nicht gleichzusetzen. Ausgehend von einem mehrdimensionalen Begriffsverständnis können Begabungen durch das positive Zusammenwirken von besonderen überdurchschnittlichen Fähigkeiten, Kreativität, Motivation bzw. Einsatzbereitschaft und der Einwirkung von förderlichen Umweltgegebenheiten entstehen. Andererseits sind hemmende Faktoren im Zusammenspiel von Persönlichkeit und ihrer sozialen Umgebung auch für die Nicht-Entfaltung einer Fähigkeit zu einer Leistung maßgebend.

Begabung ist kein statisches Phänomen, ausgehend von einem entwicklungsbezogenen Ansatz sollen Potenziale identifiziert und die Herausbildung von Leistungen durch eine möglichst optimale Gestaltung schulischer Einflussfaktoren gefördert werden.

Wege zur stärkeren Individualisierung von Lernangeboten

In einer als Prozess zu betrachtenden Identifizierung spezifischer Begabungen von Schülern sollen Fördermodelle sorgfältig auf ihre individuelle Eignung zur Entfaltung von Potenzialen des jeweilig begabten Schülers untersucht und gegebenenfalls adaptiert oder gänzlich neue Alternativen in Betracht gezogen werden, um somit die Herausbildung von Leistungen durch eine möglichst optimale Gestaltung schulischer Einflussfaktoren zu fördern.

Unterricht: schülerorientiertes Lernen, Binnendifferenzierung

  • Unterrichtsgestaltung erfolgt unter Betonung offener Lernformen, verschiedener Sozialformen sowie ggf. dem Einsatz von Binnendifferenzierung, welche unterschiedliche Lernvoraussetzungen, unterschiedliche Lernwege und unterschiedliches Lerntempo berücksichtigen.
  • Besondere Lernorte und Lernumgebungen geben Anregungen für den Lernprozess und die individuelle Entwicklung (Unterrichtgänge).
  • Anwenden von Formen der Leistungsbewertung, die verstärkt den Lernprozess und den individuellen Lernfortschritt des Schülers berücksichtigen

Außerunterrichtliche Angebote: additives, begabungs- bzw. interessenbezogenes Lernen

  • Die Fremdsprachenausbildung kann durch Arbeitsgemeinschaften Spanisch, Japanisch oder „Chinesische Zeichen“ erweitert werden.
  • Im Rahmen des Ganztagsangebotes gibt es zusätzliche Lernangebote (Schreibwerkstatt, Chemie, Sport, Botanik, Schach, Roboter, freies künstlerisches Arbeiten, Mathematik-Olympiade-Training) sowie interessenbezogene Freizeitangebote .
  • Schülern und Eltern weitere Möglichkeiten zum außerunterrichtlichen Lernen entsprechend den Begabungen des Kindes empfehlen
  • Teilnahme an Wettbewerben, Arbeit in Projekten und Arbeitsgemeinschaften anregen

Schulische Rahmenbedingungen

  • Unterstützung der Klassenleitertätigkeit (intensivere Zusammenarbeit von KL/SKL, Diagnostik, Beratungsgespräche mit Eltern und Schülern), Klassenleiterstunde, „Lernen lernen“
  • Kooperation aller Fachlehrer mit den Klassenleitern (Informationsaustausch, einheitliche Vereinbarungen, Gespräche, Konfliktmanagement)
  • Zusammenarbeit mit Beratungslehrerin und ggf. Schulpsychologen
  • schulorganisatorisch: Blockunterricht ermöglicht die methodische Umgestaltung des Unterrichts als Grundlage für individuelle Förderung.
Weitere Aspekte der individuellen Förderung am MCG

Schüler im Grundschulalter für Naturwissenschaften und Sprachen interessieren:
Mathematikwettstreit, Schnuppertage, Projekte, wie z. B. „Schrift und Sprache“

Schulinterne Beratungs- und Unterstützungsangebote:
LRS (Almut Pforr), DaZ (Mike Stöhr), Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf

Schülermitwirkungsmöglichkeiten mit Blick auf Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen: UNESCO-Aktionen, Patenschaftsprojekt, Ausstellungen für Grundschüler, eigenverantwortliche Projekte wie Historix, Marie-Curie-Tag, Workshop-Tage in Verantwortung der Schüler (2011: COURAGE-Tag)

Förderung besonderer Begabungen durch Vorbereitung auf und Teilnahme an schulischen sowie landes- und bundesweiten Leistungswettstreiten und Olympiaden

Schüler können ihre künstlerisch-musischen Talente in verschiedenen Projekten in Kooperation mit Dresdner Theatern und Kultureinrichtungen entfalten.

3. Das Marie-Curie-Gymnasium im Netzwerk „GIFted“

Gymnasiales Netzwerk Individuelle Förderung besonders begabter Schülerinnen und Schüler (GIFted),“gifted“ (engl.) = begabt

  • Antrag im April 2009 entsprechend der Ausschreibung des SMK: „Schulische Bildung und Erziehung sollte sich an der Individualität eines jeden Schülers, seinen Begabungen, aber auch seinen besonderen Bedürfnissen orientieren. Dieser Grundsatz spiegelt sich auch in unserer Schulphilosophie als UNESCO-Projektschule wider.“ (aus: MCG-Antrag zur Mitarbeit im Netzwerk, April 2009)
  • seit Beginn des Schuljahres 2009/10 aufgenommen
  • insgesamt 17 Schulen in Sachsen, davon 4 in Dresden (Bühlau, Plauen, Sport, MCG)
  • Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle zur Begabtenförderung (BzB) in Meißen und der Karg-Stiftung Frankfurt/Main
  • Ziel der Netzwerk-Arbeit im Zeitrahmen von 6 Jahren: gezielte Unterstützung der Entwicklung und Etablierung individualisierter Lernangebote an den Gymnasien, Vernetzung zwischen Gymnasien und Grundschulen im Bereich der Begabtenförderung
  • Anliegen des Netzwerkes: Unterstützung der Gymnasien in der Schul- und Unterrichtsentwicklung, sodass begabte und hochbegabte Schülerinnen und Schüler erkannt und entsprechend ihren individuellen Lernvoraussetzungen gefördert werden können, ganzheitliche Schulentwicklung unter Beteiligung aller Betroffenen angestrebt