In der Woche vom 13. bis zum 17. Mai 2019 fand das Schülerrats-Projekt „Bring Your own Device“ (BYOD), zu Deutsch „bring dein eigenes Gerät mit“, in den 10. Klassen am Marie-Curie-Gymnasium statt.
In dieser Woche war es den Schülerinnen und Schülern möglich, im Unterricht ihren Laptop oder ihr Tablet als E-Book und zum Mitschreiben zu verwenden. Mithilfe des Projekts konnten wir erste praktische Erfahrungen mit dem Einsatz von digitalen Unterrichtsmitteln am MCG sammeln und auswerten. Dazu gab es am Ende der Testwoche Auswertungsbögen für Schüler und Lehrer, in denen sie uns ihre Erfahrungen mitteilen konnten. Im Folgenden findet sich die Zusammenfassung der Auswertungsbögen. Unser Ziel war es ein klareres Bild von der Notwendigkeit und Praxistauglichkeit von digitalisiertem Unterricht zu bekommen, auch im Hinblick auf eine „Schul-Cloud“.
Die angegeben Werte beziehen sich auf 53 ausgewertete Fragebögen von Schülern und 10 ausgewerteten Fragebögen von Lehrern. Die Umfrage deckt jedoch nur einen kleinen Teil der Schulgemeinschaft des Marie-Curie-Gymnasiums Dresden ab. Deshalb sind die Ergebnisse nicht repräsentativ für alle Schüler und Lehrer unserer Schule. Allerdings lassen sich einige Tendenzen und Meinungsbilder erkennen.
Es ist offensichtlich, dass der Großteil der Schülerinnen und Schüler weiterhin lieber mit Stift und Papier arbeitet. Allerdings gibt es auch Schüler, die das digitale Mitschreiben bevorzugen. Da dies aber nicht der überwiegende Teil einer Klasse oder eines Kurses ist, wäre eine Freistellung für BYOD in den höheren Klassenstufen kein gravierender Eingriff in den Unterricht. Auch die Sorge vor Missbrauch der technischen Geräte im Unterricht, konnte in der Testwoche nicht bestätigt werden.
Es sprechen ein paar Dinge gegen digitale Lehrmittel am MCG, wie mögliche gesundheitliche Schäden und die teilweise fehlenden Grundlagen, wie WLAN und ausreichend Möglichkeiten zum Aufladen der Geräte. Darüber hinaus ist der Einsatz in manchen Unterrichtsfächern, wie z.B. in Chemie oder Mathe aufgrund der besonderen Zeichen und Symbolen ungeeignet. Allerdings bieten digitale Lehrmittel auch viele Vorteile, wie eine bessere Ordnung und ein womöglich effektiveres Arbeiten. Es würde Papier eingespart werden und der Unterrichtsstoff kann z.B. bei krankheitsbedingten Ausfällen besser nachgeholt werden.
Damit ein effektives Arbeiten mit den technischen Geräten im Unterricht möglich ist, müssten noch einige Grundlagen an unserer Schule geschaffen werden. Dazu zählen einheitliche und klar definierte Regeln für den Einsatz der Geräte, sowie ein Bewusstsein der Schüler. Auch verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten zu dem Thema für Schüler und Lehrer wären hilfreich. Jeder Schüler sollte die Möglichkeit haben, frei zu entscheiden, ob er das Angebot nutzen möchte oder nicht. Darüber hinaus wären ein schnelles WLAN, Möglichkeiten zum Aufladen der Akkus und schuleigene „Leihgeräte“ vom Vorteil. Dies sind aber in unseren Augen keine Grundvoraussetzungen für BYOD.
Wir freuen uns zu sehen, dass viele der befragten Lehrer bereit sind, sich mit dem Thema des digitalisierten Unterrichts auseinanderzusetzen und auch sich selbst das regelmäßige Arbeiten mit den technischen Geräten vorstellen können.
Wir hoffen, dass es bald allen Schülerinnen und Schülern der höheren Klassenstufen am Marie-Curie-Gymnasium möglich ist, die Vorteile von „Bring your own Device“ für sich und auf freiwilliger Basis zu nutzen.
Der Schülerratsvorstand
ausführliche Auswertung BYOD