Das Leben in Puerto Barantilla im Haus von Christine
Es ist unglaublich, jeden Tag sitzen wir 7.30 Uhr am Frühstückstisch. Wollten wir nicht Urlaub machen? Nugelys und Eduardo sind schon viel früher munter. Sie haben dann schon das Essen vorbereitet. Ein vorher aufgestellter Plan der beiden zeigt ganz genau, was es wann zum Frühstück, Mittag und Abendbrot zu Essen geben wird. Eduardo hat den Speiseplan zusammengestellt und vor unserer Ankunft alle Lebensmittel für die Woche unserer Anwesenheit eingekauft. Die Vielfalt der von ihnen gekochten Speisen ist beeindruckend. Es ist eine Reise durch die Spezialitäten der modernen südamerikanischen Küche. So lernten wir z.B. venezolanische Arepas (Maisfladen), verschiedenste Zubereitungsvarianten der Kochbanane (z.B. die Patacones) oder Submarinos de Atun (Thunfischkroketten) kennen. Eduardo erklärt uns auch die verwendeten Früchte und Gemüse und deren Zubereitung.
Beide sind keine Köche. Vor wenigen Jahren kamen sie aus Venezuela nach Ecuador. Nicht als politische Flüchtlinge, sondern um ein neues Leben anzufangen. Die politische Situation in Venezuela beeinflusste aber ihre Entscheidung das Land zu verlassen. Nun arbeiten sie als Rechtsanwalt für SELVA VIVA bzw. als Assistentin in einer Uni in Tena. Nugelys nutzt aber gerade die Zeit über eine berufliche Neuorientierung nachzudenken.
Nach unseren Exkursionen oder Arbeitseinsätzen auf der Finca Liza kehren wir in der Regel um 18 Uhr zurück. Leider wird es am Äquator jeden Tag zu dieser Zeit dunkel, so dass dann die Boote nicht mehr fahren können und damit der Weg zu unserem Haus am Puerto Barantilla abgeschnitten wäre.
Nugelys und Eduardo, wir werden Euch auf der weiteren Reise vermissen.
Nicht vermissen werden wir die ungebetenen Gäste des Hauses, die wir erst neugierig betrachteten, die Einheimischen uns dann aber vor ihren giftigen Bissen, Stichen oder Sekreten warnten.