Konzert der neuen Jüdischen Kammerphilharmonie im MCG

Im November 2024 gastierte die Neue Jüdische Kammerphilharmonie (NJK) mit einem Gesprächskonzert am MCG, wobei sich ein musikalischer Bogen aus dem Programm des Orchesters ergänzend zu den sächsischen Lehrplaninhalten der Fächer Geschichte und Musik spannen ließ.

In dieser Konzertform werden – unter der künstlerischen Leitung von Maestro Michael Hurshell – ausgewählte Werke zeithistorisch eingeordnet, biographische Informationen zu den Komponisten erläutert und vom Orchester zu Gehör gebracht. Dies sind ausgewählte Werke von Komponisten jüdischer Herkunft, welche in den Jahren 1933 bis 1945 verfemt, vertrieben oder in KZs ermordet wurden.

Wir hörten an diesem Tag in der voll besetzten Aula mit Schülern der Jahrgangstufe 9, Lehrern und Vertretern des Staatsministeriums Musikstücke von:

  • Alexandre Tansman  – „Andante” (2. Satz aus aus dem Tryptique  (1930)
  • Marc Lavry – „ Al Naharot Bavel (An den Ufern Babylons)“ – Tondichtung nach dem Psalm (1936)
  • Franz Schreker – „Scherzo“ für Streichorchester (1900).

Nach Erklingen des letzten Tones herrschte eine kurzzeitige Stille, den Zauber der Musik widerspiegelnd, bis lauter Applaus erhallte.

Maesto Hurshell eröffnete alsdann die Gesprächsrunde mit dem Auditorium. Hier ein Auszug (Zitate) der Schülerfragen: „Wie fühlt es sich an, diese Musikstücke zuspielen? Wieviel Mut brauchte es für die Musiker in der Zeit des Nationalsozialismus trotz Verbots, Stücke zu komponieren? Wird das Orchester mit Vorurteilen konfrontiert? Wo hat das NJK bisher diese wunderbare Musik aufgeführt?“… Alle beantworteten Fragen erweiterten die gesellschaftspolitische und kulturelle Bildung.

Damit setzte das 2007 gegründete Orchester in langjähriger Tradition ihr Anliegen um, die musikalischen Schätze dieser Künstler einem Publikum zu Gehör zu bringen, diese zauberhafte Musik zu bewahren und somit der Vergessenheit zu entziehen. Den historischen und gegenwärtigen Dimensionen der Folgen von Diktaturen und der Ausgrenzung von Minderheiten achtsam zu begegnen.

In der Hoffnung, die Schülergesprächskonzerte durch die Neue Jüdische Kammerphilharmonie mit unserem Marie-Curie-Gymnasium fortzusetzen, kann dieses Format unseren Schulalltag sehr bereichern.

Joachim Lippert, Dr. Jessie Best