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  • Staubige Straßen, halbfertige und schon wieder baufällige Hütten, wo bringt uns Zulay, unsere indigene Führerin, nur hin.

    Nach dem Frühstück sind wir alle mit einem Kleinbus losgefahren um mehrere Dörfer um Otavalo zu besuchen. Als erstes haben wir in einer sehr einfachen, aber bewohnten Hütte zuschauen können wie eine Indigene, sehr feste und robuste Matten aus Schilfrohr herstellte. Solche Matten scheinen heute immer noch große Bedeutung zu haben wie vor hunderten von Jahren, denn wir haben später immer wieder solche Matten in Gebrauch gesehen. Als Teppich, Abdeckung, Windfang … Dann haben wir eine Familie in ihrem Garten besucht die uns zwei einfachen, traditionellen Webtechniken zeigten mit denen sie farbenfrohe und mit filigranen Mustern verzierte schmale Bänder webten und wir sahen lustiger Weise einen Hahn mit Hausschuhen. Anschließend zeigten sie uns stolz ihre Meerschweinchen, wovon uns eines gleich durch die Lappen gegangen ist. Im nächsten Dorf kamen wir zu einem Musiker und Instrumentenbauer der uns als erstes zeigte wie er traditionelle Panflöten hergestellt. Danach zeigte und spielte er uns etwas vor auf den regional unterschiedlichsten Panflöten, Rohrflöten, Blasröhren (ähnlich eines Didgeridoos), Ukulele und anderen Instrumenten. Und nachdem auch wir etliche Instrumente ausprobieren durften, gründeten wir spontan unsere eigene „Band“. Bei unserer Letzten Station zeigte uns ein alter 84 jähriger Herr wie man aus Schafswolle, durch einem langwierigen Prozess, erst einmal einen Faden bekommt um später aus diesem Faden einen Poncho herstellen zu können. Bevor wir zu unserem Hostel an den Bahndamm zurück kehrten, kamen wir noch an mehreren Häusern vorbei aus denen ein ohrenbetäubender Lärm kam. Als wir in die Fenster hinein schauten sahen wir in kleinen Zimmern mechanische Webstühle. Auch wenn diese zwar keine großen Fabriken waren, zeigte uns dies aber dass die traditionelle Handarbeit also auch hier immer mehr in den Hintergrund zu treten scheint, die Arbeitsbedingungen dadurch aber nicht besser werden, da die Indigenen mit Atemschutzmaske und Ohrenschutz arbeiten mussten.

  • … gewesen sein – das geht nicht.

    So fuhren wir natürlich erst einmal zum großen Äquatormonument „Mitad del Mundo“. Dieses größte Äquatordenkmal in Ecuador wurde auf der Linie aufgebaut, die 1736 von einer französischen Expedition unter Leitung von Charles Marie de La Condamine als Äquator bestimmt wurde. Leider hat man sich damals um 240 m vermessen, so dass man dann noch in das alternative Museum „Intiñan“ gehen muss. Hier kann man auf beiden Halbkugeln der Erde und dem Äquator verschiedene Experimente durchführen, wie z. B. den Abfluss eines Waschbeckens beobachten. Über die Experiment werden wir in unserem Vortrag berichten.

  • Wir schnürten unsere Schuhe zu, zogen unsere Jacken an und wollten endlich los in die unendlichen Weiten Quitos. Doch Herr Ulbricht bremste unseren Elan durch wahrscheinlich etwas übertrieben Sicherheitshinweise. So verzögerte sich der Abmarsch um bestimmt eine halbe Stunde. Wir liefen zur Bushaltestelle, da wir mit dem Bus in die Innenstadt Quitos fahren wollten. Dies erwies sich aber wesentlich schwerer als gedacht. Die Busse fahren an eine Rampe, öffnen die Türen, dann steigen die Leute aus und dann … Schließen die Fahrer vor unseren Nasen die Türen und die Busse fuhren weg. Beim dritten Versuch hatten wir es dann begriffen. Es muss sich halt einer in die Türe stellen bevor alle ausgestiegen sind und die Tür blockieren bis alle drin sind. Natürlich stiegen wir auch an der falschen Haltestelle aus und so stapften wir über die stark befahrenen Straßen Quitos bis zu unserem ersten Zielpunkt: Monasterio de San Francisco. Sehr beeindruckt vom vielen Gold des ältesten Klosters Ecuadors, mit welchem die Kathedrale ausgekleidet war, ging es zur nächsten Kirche. Tausende Kirchen später (Es waren aber eigentlich nur die Beiden.) standen wir auf Quitos Platz der Unabhängigkeit, dem Plaza Grande. Dort beobachteten wir, wie die Polizisten auf ihren motorisierten Sackkarren durch die Gegend rollten, Straßenhändler ihre Waren verkauften, den offensichtlich Reicheren aber auch Ärmeren die Schuhe geputzt wurden und die Wachen des Präsidenten regungs- und emotionslos vor seinem Palast standen. Durch ein kostenloses Ticket versuchten wir ein Privatmeeting mit dem Präsidenten Ecuadors zu erhalten. Am Ende bekamen wir ihn aber nicht zu Gesicht und sahen nur die Gemächer in denen er residiert. Dann ging es weiter durch verschiedene Hausinnenhöfe bis zu unserer letzten Station der Sightseeingtour: die Basilica del Voto Nacional. Zum Glück war es aber schon recht spät, so dass uns der dritte Kirchenbesuch erspart blieb.

    Nach etwas Suchen fanden wir endlich eine Bushaltestelle und erreichten kurz vor Einbruch der Dunkelheit die Herberge.

  • Kurz vor Ende der Sommerferien 2017 erreichte uns die Nachricht, dass das Marie-Curie-Gymnasium in das nationale Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC aufgenommen wirde. Dabei steht die Abkürzung MINT-EC für die MINT-Fächergruppe Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, während das „EC“ für Excellence steht.

    Nicht vielen Schulen gelingt mit der ersten Bewerbung die Aufnahme als Vollmitglied. In der Regel wird eine Anwartschaft für zwei Jahre ausgesprochen. Jedoch wird einer Schule mit der vollwertigen Aufnahme in das Netzwerk attestiert: „MINT-EC-Schulen sind exzellente MINT-Schulen, die bereits höchstes Niveau in der Qualität und Quantität des MINT-Unterrichts erreicht haben.“ (Zitat: https://www.mint-ec.de/schulnetzwerk/bewerben/auswahlverfahren/)

    Als Mitglied in diesem Netzwerk können unsere Schülerinnen und Schüler, aber auch unsere Lehrkräfte, das vielfältige Angebot an hochkarätigen Förderprogrammen und Veranstaltungen nutzen. Dabei werden enge Kooperationen mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt und gepflegt.

    Hauptförderer von MINT-EC sind der Arbeitgeberverband Gesamtmetall im Rahmen der Initiative think ING. sowie die Siemens Stiftung und die bayerischen Arbeitgeberverbände vbm bayme / vbw.

    Das Schulnetzwerk umfasst aktuell 267 Schulen mit ca. 290.000 Schülerinnen und Schülern sowie 22.700 Lehrkräften. Seit 2009 steht das Schulnetzwerk unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK).

    Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und hoffen, dass unseren Schülerinnen und Schülern die Angebote Freude bereiten und Nutzen bringen mögen.

    Die feierliche Aufnahme des MCG erfolgte während der MINT-EC-Schulleitertagung in Kaiserslautern am 3.11.2017 durch Frau Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz, sowie Herrn Wolfgang Gollub, Vorstandsvorsitzender des MINT-EC.

    • Der Direktor der Schule begrüßt uns kurz und fragt nicht einmal woher wir kommen und aus welchem Grunde wir da sind. Er übergab die Führung durch seine Schule sofort dem Inspektor und verschwand.

    • Das Schulgelände ist ein vollständig umzäunter und betonierter Platz, auf dem die offenen überdachten Gebäude mit den Klassenzimmer stehen. Grünes fehlt.

    • Die Schüler der 1. bis 7. Klasse haben ihren Unterricht von 7 bis 12.20 Uhr.

    • Die 8. bis 12. Klasse haben ihren Unterricht von 12.30 bis 18 Uhr.

    • Die Schüler tragen Schuluniformen.

    • In jeder Klasse sitzen 40 bis 50 Schüler.

    • Es gibt offensichtlich keine Schulbücher und die Klassenzimmer sind sehr spartanisch eingerichtet.

    • Im Unterricht ist es sehr laut und da es keine Glas-Fenster gibt, hört man auch die anderen Klassen und die Schüler auf dem Schulhof.

    • Auch nach dem Klingeln, welches einer Sirene zum Feueralarm glich, kehrte keine Ruhe ein.

    • Die Englischlehrerin einer Klasse konnte weniger Englisch als wir. Große Probleme hatte sie mit der Aussprache. Dafür mussten die Schüler als Hausaufgabe alle Zahlen von 1 bis 1000 aufschreiben.

    • Das Schuljahr ist in Trimester eingeteilt. Es gibt nur 5 Fächer: Mathe, Sprachen, Sozialkunde, Naturwissenschaften, Sport. Wobei z.B. in den Naturwissenschaften trimesterweise zwischen Biologie, Chemie und Physik gewechselt wird.

    • Noten gibt es erst am Jahresende, die Schüler müssen für die Versetzung eine Prüfung bestehen. Allerdings gibt es vier Versuche – mit immer denselben Aufgaben.

    Der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen war auf dem Schulhof rasch hergestellt. Die ecuadorianischen Schüler zeigten große Neugier und winkten uns zu, selbst im Unterricht versuchten sie per Zeichensprache mit uns zu kommunizieren. Besonders von Selma waren alle fasziniert, sie wurde umringt und jeder wollte mit ihr ein Foto machen.

  • Es ist unglaublich, jeden Tag sitzen wir 7.30 Uhr am Frühstückstisch. Wollten wir nicht Urlaub machen? Nugelys und Eduardo sind schon viel früher munter. Sie haben dann schon das Essen vorbereitet. Ein vorher aufgestellter Plan der beiden zeigt ganz genau, was es wann zum Frühstück, Mittag und Abendbrot zu Essen geben wird. Eduardo hat den Speiseplan zusammengestellt und vor unserer Ankunft alle Lebensmittel für die Woche unserer Anwesenheit eingekauft. Die Vielfalt der von ihnen gekochten Speisen ist beeindruckend. Es ist eine Reise durch die Spezialitäten der modernen südamerikanischen Küche. So lernten wir z.B. venezolanische Arepas (Maisfladen), verschiedenste Zubereitungsvarianten der Kochbanane (z.B. die Patacones) oder Submarinos de Atun (Thunfischkroketten) kennen. Eduardo erklärt uns auch die verwendeten Früchte und Gemüse und deren Zubereitung.

    Beide sind keine Köche. Vor wenigen Jahren kamen sie aus Venezuela nach Ecuador. Nicht als politische Flüchtlinge, sondern um ein neues Leben anzufangen. Die politische Situation in Venezuela beeinflusste aber ihre Entscheidung das Land zu verlassen. Nun arbeiten sie als Rechtsanwalt für SELVA VIVA bzw. als Assistentin in einer Uni in Tena. Nugelys nutzt aber gerade die Zeit über eine berufliche Neuorientierung nachzudenken.

    Nach unseren Exkursionen oder Arbeitseinsätzen auf der Finca Liza kehren wir in der Regel um 18 Uhr zurück. Leider wird es am Äquator jeden Tag zu dieser Zeit dunkel, so dass dann die Boote nicht mehr fahren können und damit der Weg zu unserem Haus am Puerto Barantilla abgeschnitten wäre.

    Nugelys und Eduardo, wir werden Euch auf der weiteren Reise vermissen.

    Nicht vermissen werden wir die ungebetenen Gäste des Hauses, die wir erst neugierig betrachteten, die Einheimischen uns dann aber vor ihren giftigen Bissen, Stichen oder Sekreten warnten.

  • Eigentlich wollten nicht alle an der Wanderung teilnehmen. Im Dunkeln, eine Stunde nach Sonnenuntergang bei Neumond durch den unbekannten Wald zu gehen, stellte doch ein kleine emotionale Herausforderung dar. Unser Guide Suyo begann auch sofort mit den Sicherheitshinweisen: Niemand darf zurückbleiben. Man darf nicht senkrecht nach oben in die Bäume leuchten, es könnten sich Insekten von den Bäumen fallen lassen. Alle müssen leise sein, damit man die Kommandos des Guides versteht. Kreuzt eine Schlange den Weg, darf niemand in Panik verfallen. Es wird Stopp gerufen und die ganze Gruppe geht langsam den Weg rückwärts zurück. Zum Glück hatten wir noch vom Arbeitseinsatz unsere Gummistiefel. Am Ende liefen wir nur 800 m, aber was wir sahen, war mehr als beeindruckend. Dank des Engagements von Remigio, Jaime und Rubén (den Waldhütern) für den Schutzwald SELVA VIVAs und dem Geld der vielen Spender konnte sich hier trotz der Nähe zur Zivilisation eine große Artenvielfalt erhalten.

    Die Schlangen hatten sich aber leider versteckt, da es kurz zuvor regnete.

  • Große dunkelbraune Augen schauen uns sehr aufmerksam an – da sind unsere Herzen schon geschmolzen. Wir stehen in unseren dunkelroten T-Shirts vor der 1. bis 3. Klasse der „Sacha Yachana Huasi Christina“, der Urwaldschule des SELVA-VIVA-Projektes, und erklären, dass und warum wir aus Dresden gekommen sind.

    Fausto, der Direktor, stellt uns stolz seine Schule vor. Wir präsentieren uns auch vor den Schülern der 4. bis 6. Klasse, die in der Hütte gegenüber Unterricht haben und bei den 3 Schülern der Vorschule. Die älteren Schüler lernen auch Deutsch, sind aber zu schüchtern, um es mit uns zu sprechen.Die Schüler begrüßen uns mit Liedern in Kichwa und Spanisch – wenigstens bei den Vorschülern können wir mit „Bruder Jakob“ in Deutsch und Russisch mithalten.

    Danach treffen wir uns unter tropischer Sonne auf der Wiese zwischen den 3 Gebäuden und spielen gemeinsam ein ecuadorianisches Katz- und Maus-Spiel. Wir initiieren dann ein paar gemeinsame Runden Twister und mit den Mädchen basteln wir Jonglierbälle aus Flusssand, Folie und Luftballons. Vivien, Johann, Niklas und Jan spielen Fußball mit den Jungs. Die Mannschaftsstärke ist nicht ganz ausgeglichen, denn unsere 4 Spieler müssen gegen eine Vielzahl kleiner flinker ecuadorianischer Beine antreten. So ist der Endstand dann auch 2 : 0 für Ecuador, wobei unsere Mannschaft bei der Hitze größte Ausdauer beweist.

    Am Ende überreichen wir der Schulleitung die mitgebrachten Fußbälle und deutsche Erstlesebücher sowie Malhefte und mit einem „Aplauso del amor“ geht unser Besuch schon zu Ende. Als wir den Weg hinab zum Fluss und unserem Boot laufen, haben wir das gute Gefühl, sehr gern gesehene Gäste gewesen zu sein und sind gespannt auf die weiterführende Schule in Tena, wo die älteren Kinder der Gegend leben und lernen.

  • Nun ging es auf historische Tour, denn wir traten in die Fußstapfen des oben schon genannten Francisco Orellana. Wir ließen uns ebenfalls flussabwärts treiben, allerdings nicht in einem Boot sondern in gigantischen Donuts. Dies war kein sehr ungefährliches Unterfangen, da wir unter anderem auch durch sehr viele Stromschnellen gespült wurden. Neben zahlreichen Wasserschlachten mit den Lehrern verloren wir auch das Boot, welches uns eigentlich beaufsichtigen sollte, aus den Augen. Doch überlebten wir alle das spannende Abenteuer und gingen anschließen noch mit Klamotten baden. Klitsch-nass und in sengender, schwül-warmer Hitze wateten durch den Regenwald nach Hause. Auf dem Weg redeten wir über die verschiedensten Dinge, unter Anderem fiel uns auf, dass Legosteine schlimmer sind, als Kleinwüchsige, welche auf der Rolltreppe anderen Mädchen unter den Rock schauen.

    Nach anschließendem „Wet T-shirt Contest“ unter der Gemeinschaftsdusche, schafften wir unsere Isomatten und Schlafsäcke auf das Dach, da wir fest vorhatten im Freien zu schlafen.

  • Heute Vormittag regnete es und die Temperaturen waren durch den bewölkten Himmel sehr angenehm. Doch nun starteten wir zu unserer Aufforstungsaktion und die Sonne brannte heißer als wir es bisher erlebt hatten. Zum Glück holte uns Remigio Canelos mit einem Pickup ab. Dass hieß, einige von uns konnten auf der Ladefläche des Autos mitfahren. So gab es einen heißen Streit um kühle Plätze. Was aber noch niemand wusste, die Jungs von der Ladefläche mussten später beim Aufladen der Baumsetzlinge doppelt schuften.

    Nach kurzer Fahrt waren wir auch schon an der Finca Liza. Die Finca liegt am Rand des Selva viva Schutzwaldes. Wildhüter Rubén erzählte uns, dass sie vor sieben Jahren von ihrem vorhergehenden Besitzer verlassen wurde. Es war ein Amerikaner, der auf dem Land einer ehemaligen Kakaoplantage eine ökologische Baumschule aufbauen wollte. Als er merkte, dass niemand seine Bäume kaufte, verkaufte er das Grundstück an Selva viva. Der ursprüngliche Plan war es nun daraus eine Finca zur Schulung der Bauern der Region zum ökologischen Landbau aufzubauen. Bisher war es aber noch nicht möglich eine geeignete Person zu finden, diese Finca zu leiten. So entschloss man sich, den sich langsam entwickelnden Sekundärwald zu unterstützen.

    Remigio erklärte uns, dass es etwa 100 Jahre dauern würde bis die Kakaoplantage wieder richtiger Urwald wäre. Jetzt konnte man schon sehen, wie viele kleine Bäume das Land wieder in Besitz genommen haben, die die Kakaobäume schon überragen. Es sind aber weniger Arten, so dass der Sekundärwald noch sehr artenarm ist. Nun möchte man den Prozess beschleunigen. Remigio und seine Waldhüter hatten schon begonnen, verschiedene Sorten auf der Plantage zu pflanzen. Wir sollen dies fortsetzen.

    Da wir und die Pflanzen nicht gleichzeitig in und auf das Auto passten, teilte man uns in 2 Gruppen. Gruppe 1 mit Rubén wurde zuerst hingefahren und machte „Sightseeing“ auf der alten Farm. Gruppe 2 mit Wildhüter Jaime ludt die Setzlinge auf und ging bei Ankunft sofort ans Werk. Noch beim Gehen oder eher Stürzen durch den sehr feuchten, teilweise sumpfigen Plantagenwald, redete Jaime ständig auf uns ein. Doch leider war Herr Ulbricht in der anderen Gruppe und so kam uns alles sehr spanisch vor und verstanden nichts. Sehr wort- und gestenreich erklärte er uns, was zu tun wäre.

    Mit dem Pflanzspaten ein 20 cm tiefes Loch ausheben – Den Setzling reinsetzen und anschließend das Loch wieder locker mit Erde füllen. Also eigentlich kein großes Ding, aber alles bei 35 Grad im Schatten. Jaime stand daneben und erzählte die ganze Zeit lachend von Tschuntscho, Tsuntsu und Sontso. Dabei fuchtelte er mit den Armen rum, lachte und animierte uns die Worte nachzusprechen. Das amüsierte ihn dann noch einmal mehr, so dass er sich fast den Bauch vor Lachen halten musste. Es war so lustig, dass wir kaum noch pflanzten, sondern nur noch gemeinsam lachten. Aber eigentlich verstanden wir nur „Bahnhof“.

    Doch dann kam Herr Ulbricht und die Sprachschule ging in Runde 2. Nachdem auch Herr Ulbricht unter tränenreichem Lachen die drei Wörter endlos wiederholen musste und er aber die Erklärung Jaimes verstand, lüftete sich das Geheimnis.

    „Tschuntscho“ ist der Name des Baumes den wir pflanzten. „Tsuntsu“ heißt in Kichwa der Arme und „Sontso“ ist der Dumme.

    Nach anderthalb Stunden trafen wir dann wieder auf die andere Gruppe und hatten etwa 10 Bäume gepflanzt. Nun haben wir also noch 2 Tage um die restlichen 140 Setzlinge einzupflanzen.